Ess-Störungen bei Erwachsenen
Den Druck aus dem Essen nehmen
Nahrung, sich ernähren und genährt werden sind grundlegende Erfahrungen, die wir Menschen sehr früh machen. Oft begleitet uns Nahrung und genährt werden als Themen immer wieder aufs Neue in verschiedenen Lebensaltern. Ich habe allerdings den Eindruck gewonnen, dass viele Menschen als Kinder und Jugendliche nicht oder nicht ausreichend gelernt haben, wann sie welche Nahrung zu sich nehmen sollen. Welche Nahrung sie besonders gut vertragen und dass Nahrungsaufnahme in erster Linie auch Genuss und Lebensfreude bedeutet. Daraus können sich Ess-Störungen entwickeln, die die betroffenen Menschen oft durch ihr ganzes Leben begleiten.
Oft geht es auch darum, den Druck und den Fokus auf die Ernährung rauszunehmen, aufzuhören, die Kalorien zu zählen und stattdessen die Themen Freude und Emotionen, Körpergefühl, Körperwahrnehmung, loslassen können, Vertrauen haben und sich getragen fühlen, mehr in den Vordergrund zu stellen.
Wieder besseren Zugang zum eigenen Körper zu bekommen
Nahrung, Ernährung und der eigene Körper haben in meinem Grundverständnis etwas mit Selbstwert zu tun. Und der eigene Körper ist durchaus auch Macht. Für viele Menschen ist eine Essstörung das letzte Mittel, wenn sie sich nicht abgrenzen oder durchsetzen können. Da greifen sie dann auf eine der letzten Hoheitsgebiete zurück: Den eigenen Körper.
Ess-Störungen haben immer etwas mit der eigenen Biografie zu tun. Irgendwann war es sinnvoll, dieses Ess-Verhalten zu entwickeln. Die Frage ist, ob das Verhalten auch heute noch sinnvoll ist. Bei der Behandlung von Ess-Störungen gehört immer auch dazu, sein Verhalten zu ändern und neues Verhalten einzuüben. Aber genauso wichtig ist es, sich der Gründe für die Ess-Störung bewusst zu werden – also an der Wurzel anzusetzen.
Gerade durch die Beschäftigung mit diesen Themen entsteht nach meiner Erfahrung ein neues, vielfach besseres Körpergefühl, eine differenziertere Körperwahrnehmung. Der eigene Selbstwert wird gesteigert, mehr Freude kehrt in das Leben ein. Diese Freude steht eng im Bezug zum eigenen Körper (hier spüren Sie Freude) und der eigenen Wahrnehmung. Also gänzlich weg von der bisher herrschenden Kontrolle bei übermäßigem Essen im Sinne einer Ressourcenorientierung und einer Konzentration auf die vorhandenen Stärken des Menschen.
Neben der Therapie gehört hier auch eine umfassende Ernährungsberatung in mein Programm für Sie. Ich begleite Sie gerne auf diesem Weg.