Entwicklungstrauma – Verständnis und Wege der Linderung

Entwicklungstrauma – Verständnis und Wege der Linderung

Ein Entwicklungstrauma entsteht, wenn Kinder in ihrer frühen Lebensphase wiederholt in Situationen geraten, in denen ihre grundlegenden Bedürfnisse nach Sicherheit, Nähe, Halt und Resonanz nicht ausreichend beantwortet werden. Das kann durch Vernachlässigung, emotionale Abwesenheit der Eltern, chronischen Stress im Familiensystem oder auch subtile Formen von Überforderung geschehen. Anders als ein einzelnes Schocktrauma wirkt ein Entwicklungstrauma kontinuierlich. Es prägt dabei tief die Selbstwahrnehmung, die Beziehungsfähigkeit und die Regulation des Nervensystems. Typische Folgen im Erwachsenenalter sind Schwierigkeiten in Bindungen, chronische Anspannung, Selbstzweifel oder Gefühle innerer Leere.

Entwicklungstrauma – Wege der Linderung

Aus psychotherapeutischer Sicht geht es weniger darum, die Vergangenheit zu „löschen“. Es geht vielmehr darum, die Folgen im Hier und Jetzt zu lindern und neue korrigierende Erfahrungen zu ermöglichen. Ein zentrales Element ist dabei der Aufbau von Sicherheit und Selbstverbindung. Als Therapeutin unterstütze ich Sie darin, wieder Zugang zu inneren Empfindungen zu finden. Diese auszuhalten, ohne davon überwältigt zu werden. Körperorientierte Verfahren wie Somatic Experiencing helfen, das Nervensystem schrittweise zu regulieren: Erstarrung und Übererregung können sich lösen. Wodurch mehr Lebendigkeit und Präsenz entsteht.

Parallel dazu ist die Arbeit auf der Beziehungsebene wichtig. Verfahren wie das Neuroaffektive Beziehungsmodell (NARM) fokussieren auf die Überlebensstrategien, die in der Kindheit entwickelt wurden. Etwa übermäßige Anpassung, Rückzug oder Kontrollbedürfnisse. Diese Strategien werden im therapeutischen Prozess gewürdigt, gleichzeitig aber hinterfragt: Sind sie heute noch notwendig, oder verhindern sie eher echte Nähe und Selbstentfaltung? Der Klient kann so lernen, alte Muster loszulassen und neue Formen von Authentizität und Kontakt zu entwickeln.

Ein weiterer Schritt ist die Integration von Ressourcen: kreative Ausdrucksmöglichkeiten, soziale Bindungen, körperliche Aktivitäten oder spirituelle Praktiken können das Gefühl von Selbstwirksamkeit und Sinn stärken. Wichtig ist, dass Heilung bei Entwicklungstrauma ein langsamer, behutsamer Prozess ist – geprägt von kleinen Schritten, die zusammen langfristig mehr innere Freiheit, Stabilität und Lebensfreude ermöglichen.

So wird das alte Trauma nicht „gelöscht“, aber seine Macht über das gegenwärtige Leben reduziert – und Raum entsteht für neue, gesündere Erfahrungen von Beziehung und Selbstwert. Wie schon erwähnt,  arbeite Ich bei diesem Thema über verschiedene Ansätze, zum Beispiel Somatic Experiencing, NARM und ISP.

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