Essstörungen und Zwänge bei Jugendlichen

Essstörungen und Zwänge bei Jugendlichen

Zurzeit häufen sich die Krankheitsmuster Essstörungen und Zwänge bei Kindern und Jugendlichen in meiner Praxis. Beide Krankheitsbilder, die gerne auch kombiniert vorkommen, haben etwas mit dem Versuch der Kontrolle zu tun. Also sich selbst, seine Umwelt, sein Leben und letztlich seinen Körper zu kontrollieren. Und wo jemand mit solchen Maßnahmen versucht, Kontrolle zu erlangen, da mangelt es an gefühlter Sicherheit im Leben.

Dann ist gemeinsame Spurensuche angesagt, um nicht bei den gezeigten Symptomen zu bleiben, sondern an den Ursachen zu arbeite, damit wieder ein fester Boden unter den Füßen erreicht wird. Dazu gibt es verschiedene Wege: Therapie mit einer Kombination aus Somatic Experiencing und NARM und/oder ich beziehe meine beiden Co-Therapeuten mit ein, sofern mein Gegenüber keine Scheu vor Tieren hat.

Essstörungen und Zwänge sind behandelbar

Wie schon angemerkt, es geht vor allem um Sicherheit. Und Sicherheit können wir nicht im Kopf, sprich kognitiv, herstellen – sondern es ist ein körperliches Gefühl. Fühle ich mich in meinem Körper hier auf der Welt sicher oder eher nicht.

Dabei gibt es verschiedene Arten und Ausprägungen von Ess-Störungen. Zum Beispiel Esssucht, Magersucht (Anorexia nervosa), Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) und die Binge-Eating-Störung (BES). Allen liegt meistens zugrunde, dass man sich nach der Nahrungsaufnahme schlecht fühlt. Und oft gibt es Gedanken wie „Ich darf nicht essen“ oder „Ich bin ein schlechter Mensch“. Oft stecken hinter diesen Gedanken Glaubenssätze aus früheren Zeiten.

Auslöser können externe schlimme Ereignisse (Mobbing, schwerer Unfall, Missbrauch) aber auch Vorfälle in der Familie (Verlust eines Elternteils usw.) sein. Doch nicht nur der Klient, der die Symptome zeigt, braucht Unterstützung – meistens ist die ganze Familie betroffen und braucht ebenso Unterstützung, weil es schwierig ist, mit diesem Krankheitsbild als Angehöriger umzugehen. Es geht dann darum, immer wieder Verständnis zeigen zu können, damit der Tod auf Raten, um den es hier im Grunde genommen geht, aufgehalten werden kann.

Suche