Die eigene Handlungsmacht wieder herstellen

Die eigene Handlungsmacht wieder herstellen

Gerade dann, wenn es im Leben nicht so weiter geht, wie ich es mir vorstelle, geht es oft darum, wieder die eigene Handlungsmacht wieder herzustellen. Dazu ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie werden von einem Unbekannten verbal angegriffen, mit durchaus körperlich gefühlter Bedrohung. Und das ganz plötzlich, wie aus dem Nichts. Von einer Sekunde auf die andere verändert sich Ihr Leben. Sie reagieren unter Schock. Und versuchen meistens, erst einmal aus der Situation heil herauszukommen. Merken dann vielleicht zu Hause, dass es Ihnen absolut nicht gut geht. Sie fühlen sich schlecht, mit allen körperlichen und geistigen Symptomen, die ein solcher Vorfall mit sich bringt.

Der Schreck sitzt in den Knochen heißt es im Volksmund. Und ja – aufgrund meiner Traumatherapie-Ausbildungen kann ich das nur bestätigen. Der Schreck eines solchen Vorfalls sitzt in Ihren Knochen und in Ihrem Nervensystem. Und genau da sollte er wieder raus, damit Ihr Leben friedlich und lebendig weiter gehen kann. Nur wie?

Handlungsmacht bedeutet, wieder mutige Schritte zu machen

Ein erster Schritt kann sein, über die Situation zu reden. Und gleichzeitig zu schauen, welche Reaktionen dabei Ihr Körper macht. Bei diesen Reaktionen zu bleiben und sie da sein zu lassen, anstatt sie zu unterdrücken. Ein Beispiel: Nach der oben geschilderten Situation ist zum Beispiel Zittern ein komplett normaler Vorgang des Körpers. Nur wird das gerade oft unterdrückt, weil es einem peinlich ist. Es wird unterdrückt. Und in meiner Erfahrung kommt alles, was unterdrückt wird, irgendwann mit noch größerer Macht wieder hoch. Also – bleiben wir beim Zittern. Und erforschen dann vielleicht, was Sie außer Ihrer gezeigten Reaktion denn gerne noch getan hätten.

Um so, Schritt für Schritt, aus der (Schock-)Starre wieder herauszufinden. In eine fließende Lebendigkeit. Und gleichzeitig zu entdecken, welche realen Schritte Sie noch unternehmen können. Diesen Weg dann auch zu gehen. In der eigenen Macht zu gehen – Handlungsmacht eben. So, dass von diesem Ereignis nichts mehr in Ihren Knochen und Nervensystem mehr übrig bleibt. Eine wohltuende Reise.

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