Bewältigung von Lebenskrisen im Alltag

Bewältigung von Lebenskrisen im Alltag

Jedes Leben durchläuft krisenhafte Situationen. Es geht um die Bewältigung von Lebenskrisen im Alltag. Diesen können wir nicht ausweichen, so viel wir vielleicht auch für unsere Sicherheit tun – es bleibt immer ein Rest Unsicherheit übrig. Ein Beispiel: Eine Klientin lebt in einer langjährigen Partnerschaft, die sehr lange harmonisch und leidenschaftlich war. Bis die Kinder kamen. Damit begannen viele Verletzungen in der Ehe, die Kindern machten Probleme und irgendwann wurde der Spagat zwischen Ehefrau, Mutter und Geliebte immer schwieriger. Vor allem ihr Mann fühlte sich zurück gesetzt und nicht mehr gesehen, weil der Fokus auf den Kindern lag.

Die Ausweichstrategie war die, dass sie sich immer mehr in ihre Arbeit gestürzt hat, aus der sie viel Anerkennung, Lob und Erfolg gezogen hat. Was sie natürlich noch weiter von ihrem Mann entfernt hat. Ein Teufelskreislauf.

Lebenskrisen – den eigenen Standpunkt wiederfinden

In der Therapie geht es vor allem erst einmal darum, den eigenen Standpunkt wieder zu finden. Orientierung zu bekommen und sich selbst wieder in allen Facetten zu spüren. Auch die Empfindungen, die in den letzten Jahren durch Kinder und Arbeit etwas betäubt wurden.

Aufbauend darauf entdeckt sie wieder Räume in sich und kann auch zulassen, dass sie sich schon zu weit von ihrem Mann entfernt hat, als dass es einen Weg zurück gibt. Natürlich brechen im Laufe dieses Prozesses auch Gedanken auf, die mit Sorge um die Zukunft und das liebe Geld zu tun haben. Wichtig an dieser Stelle ist es, genau diesen Gedanken Raum zu geben und parallel für einen sicheren Stand zu sorgen und die Gewissheit, dass sie die Zukunft mit allem, was sie bisher geleistet hat, auch gut bewältigen wird.

Nach meiner Erfahrung macht es uns stärker, wenn wir sowohl unsere Schwächen als auch unsere Stärken offen benennen können, anstatt sie zu unterdrücken. Sie da sein zu lassen, mit dem Effekt, dass die Sorgen und Ängste dadurch meistens geringer werden. Nach dem Motto „Ja, ihr seid da, aber ich kann und werde das gut lösen“.

Um dann aus diesem Prozess wieder aufzutauchen in die Realität und dort kraftvolle Schritte zu tun und Verantwortung für sich und – in diesem Beispiel – auch für die Kinder zu übernehmen und seinen Weg zu gehen.

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